Warum Auslandstierschutz

Die Elendsfotos aus südeuropäischen Auffanglagern für Hunde haben traurige Berühmtheit erlangt. Hier werden regelmäßig Hunde nach wenigen qualvollen Wochen getötet, falls sich nicht vorher ein Tierschützer ihrer erbarmt. Auch in unseren westlichen Nachbarländern, z. B. in den ungarischen Tötungsstationen oder den französischen “Fourrières” (Tierheimen) können Hunde nach einer Frist von einigen Wochen getötet werden.

Genau hier wollen wir ansetzen. Wir wollen versuchen, die örtlichen Organisationen bei ihren diversen Tierschutzprogrammen zu unterstützen. Besonders in Kastrationskampagnen sehen wir einen großen Schritt dahin, dass Tierelend erst gar nicht entstehen kann.

Natürlich stellt sich für viele die Frage, warum trotz voller deutscher Tierheime auch noch ausländische Hunde mit großem organisatorischem Aufwand ins Land geholt werden. Hier warten doch so viele deutsche Hunde auf ein liebevolles Zuhause.

Der Gedanke, dass für jeden Auslandshund ein Inlandshund im Tierheim verbleibt, ist allerdings nur bedingt richtig.
Dagegen spricht schon die Existenz deutscher Tierheime. Ganz davon abgesehen, dass die Situation dort in aller Regel in keiner Weise mit der in den Tötungsstationen im Ausland zu vergleichen ist.
In unseren Tierheimen findet man leider viel zu häufig alte und kranke Hunde. Oder die traurigen Produkte menschlicher Qualerziehungen mit Verhaltensproblemen oder eben auch Vertreter bestimmter Rassen, die das Opfer einer tierfeindlichen Gesetzgebung sind.
Wir sind der Auffassung, dass einer Familie, deren Schnauzer vielleicht verstorben ist, keine echte Alternative geboten würde, würde man sie drängen, z.B. einen Schäferhund aufzunehmen, nur weil dieser aus Deutschland kommt. Damit soll auf keinen Fall eine Abwertung dieser Hunde verbunden sein.

Aber Menschen müssen die Wahl haben, ihre Entscheidung nach ihrer konkreten Situation, nach ihren eigenen Bedürfnissen zu treffen. Sie sollten die Möglichkeit bekommen, mit einem passenden Hundepartner zu leben. Wenn dieser Partner in Deutschland nicht zu finden ist, warum sollte dann der Ungar, der Spanier, der Franzose in seinem Land sterben.
Und wer sich einen bestimmten Hund als Begleiter wünscht, muss nicht zwangsläufig zum Züchter gehen, sondern kann bei uns vielleicht “seine” Fellnase finden.

Wichtige Hinweise für die ersten Tage:

Sie haben sich entschlossen, einem unserer Schützlinge ein neuen Zuhause zu geben oder uns als Pflegestelle zu unterstützen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Sicherlich ergeben sich hierzu ein paar Fragen. Die folgenden Informationen sollen Ihnen dabei helfen, die ersten Tage für Sie und Ihren Hund so angenehm wie möglich zu gestalten.

Über die Vergangenheit des Hundes, wie er auf Menschen reagiert und wie er sich mit anderen Artgenossen verträgt, wissen wir gerade bei Pflegehunden nur sehr wenig. Hier können wir uns nur auf die Aussagen der Pfleger, die ihn bisher betreut haben, verlassen.

Bitte bedenken Sie bei all Ihrer Vorfreude, was er vor dem Umzug bereits hinter sich hat. Stellen Sie nicht gleich in den ersten Tagen zu große Erwartungen an den Hund, sondern lassen Sie ihm die nötige Zeit, sich einzugewöhnen. Ihr Pflegehund saß evtl. seit langer Zeit in einem Zwinger und wartete auf seinen Menschen. Er kannte seine Umgebung, seine Artgenossen und die Betreuer des Tierheimes, DAS und NUR DAS, war mitunter für eine lange Zeit seine kleine Welt.

Dann wird er aus seiner bislang gewohnten Umgebung herausgerissen, nicht wissend, was auf ihn zukommen wird. Er reist viele Stunden in einer Transportbox, begleitet von Menschen und Geräuschen, die er nicht kennt zu Ihnen.

In den meisten Fällen sind Pflegefamilien definitiv positiv überrascht, aber machen Sie sich darauf gefasst, dass Sie keinen „fertigen“ Hund bekommen, der alle Kommandos kennt, aufs Wort gehorcht, leinenführig und von Anfang an stubenrein ist.
In diesen Fällen bitten wir Sie um sehr viel Geduld für Ihren Pflegehund und möchten Ihnen vorab mit ein paar hilfreichen Hinweisen zur Seite stehen.

Was sollte man zuerst bedenken:
Ihr Pflegehund kennt Sie nicht und Sie kennen den Hund auch nur aufgrund der Beschreibungen, die wir Ihnen geben können. Lassen Sie Ihrem Pflegehund deshalb dringend Zeit, Sie und seine neue Umgebung kennen zu lernen. Räumen Sie ihm einen ruhigen Platz ein, an welchem er zunächst einmal zur Ruhe kommen und sich ungestört an Sie und seine neue Umgebung gewöhnen kann. Am besten geeignet ist ein Platz in Ihrer Wohnung, an dem Ihr Pflegehund das Gefühl hat, dass er ihm eine Art Schutz bietet, z.B. in einer ruhigen Ecke in einem Zimmer. Plätze direkt neben der Eingangstür oder Stellen, wo sich viele Menschen in der Wohnung hin und her bewegen, sind meistens in der ersten Zeit nicht so geeignet. Etwas scheue oder gar ängstliche Pflegehunde könnten sich erschrecken bzw. schreckhaft reagieren, wenn jemand zur Türe hereinkommt, oder man ständig an ihnen vorbeiläuft.
Kommt Ihr Pflegehund in den kälteren Monaten des Jahres in Ihren Haushalt, so sollten Sie, auch wenn es gut gemeint ist, nicht unbedingt einen Platz an der Heizung oder neben dem Ofen planen. Die Hunde sind möglicherweise seit mehreren Jahren allen Witterungen ausgesetzt gewesen und müssen sich erst langsam an wohlige Wärme gewöhnen.
Sind Kinder in Ihrem Haushalt, so sprechen Sie mit Ihren Kindern bereits im Vorfeld ab, dass der neue Mitbewohner die ersten Tage wirklich zur Ruhe kommen muss!
Teilen Sie bitte auch Ihren Freunden, Bekannten und den nicht im Haushalt lebenden Familienmitgliedern mit, dass man Ihnen mit Ihrem neuen Pflegehund etwas Zeit geben soll. Gerade bei ängstlichen Hunden sollte in den ersten Tagen vermieden werden, dass allzu viel Trubel entsteht.

Besorgen Sie sich bitte im Vorfeld, oder sprechen Sie uns an, damit wir Ihnen diese Grundausstattung zu Verfügung stellen können:
- passendes Körbchen oder Decke
- Futter und Wassernapf
- Halsband und/oder Brustgeschirr und eine Leine
- Pflegemittel: Hundeshampoo und Bürste und
- viiiiele Leckerlies


Die Ankunft
Ihr Pflegehund ist nach dem sehr anstrengenden Transport und der Übergabe vollkommen überfordert. Bringen Sie deshalb bitte NICHT Ihre eigenen Hunde mit zur Abholung, um Stress zu vermeiden. Wenn Sie mit Ihrem Pflegehund nach der Übernahme nach Hause kommen, sorgen Sie nach Möglichkeit für einen ruhigen Verlauf und vermeiden Sie laute Geräusche. Lassen Sie ihn in Ruhe seine neue Umgebung erkunden und zeigen Sie ihm einen ruhigen Ort, wo er sich von dem Stress etwas erholen und zur Ruhe kommen kann. Geben Sie Ihm Wasser und etwas Futter.
Die meisten Hunde sind sehr aufgeschlossen, entspannt und weniger verkrampft und können ohne Weiteres mit anderen im Haushalt lebenden Tieren zusammengeführt werden. Entscheiden Sie, gemessen am Verhalten Ihres Pflegehundes, oder fragen Sie gegebenenfalls bei der Übergabe Ihres Hundes die Tierschutzhelfer.

Sofern Sie einen oder mehrere Hunde haben, führen Sie diese an einem neutralen Ort mit Ihrem neuen Mitbewohner zusammen. Bitte vermeiden Sie generell eine Zusammenführung der Tiere im Haus, auf der Terrasse oder im Garten. Die bereits vorhandenen Hunde könnten ihr „Revier“ bedroht fühlen und es kann durchaus in solchen Momenten zu Stresssituationen kommen, die sich vermeiden lassen.

Geben Sie nach der Zusammenführung auch Ihren bereits vorhandenen Hunden und anderen Haustieren Zeit, das neue Rudelmitglied kennenzulernen und ihren Rang im Rudel zu erkennen und zu ordnen. In den meisten Fällen orientiert sich Ihr Pflegehund in den kommenden Tagen an den bereits vorhandenen Haustieren, wird lernen und aufmerksam den Tagesablauf beobachten.

Ihr Pflegehund ist angekommen...
Wenn Ihr neuer Pflegehund sich sehr ängstlich oder schreckhaft zeigt, gehen Sie bitte besonders behutsam vor. Füttern Sie viel aus der Hand, damit Ihr Pflegehund möglichst schnell Vertrauen zu Ihnen fasst. Viele der Hunde kamen, bevor sie ins Tierheim oder in eine Tötungsstation gebracht wurden, aus schlechter Haltung oder wurden oftmals nicht gut behandelt. Versuchen Sie, ihm diese Ängste zu nehmen und ihm zu zeigen, dass nun ein besseres Leben für ihn beginnt. Vermeiden Sie es, sich ängstlichen Hunden von hinten zu nähern. Auch herunterbeugen zu dem Hund kann bereits Angst auslösen. Nehmen Sie leise sprechend mit Ihrem Pflegehund Kontakt auf und lassen Sie ihn zuerst Ihren Handrücken beschnuppern, bevor Sie ihn streicheln.
Manche Hunde kennen keinen Haushalt und spätestens, wenn Sie einen Besen in die Hand nehmen, lässt das Verhalten eines ängstlichen Tieres vermuten, was eventuell in seiner Vergangenheit passiert sein mag. Versuchen Sie, sich möglichst oft in die Lage Ihres Pflegehundes zu versetzen. Alles Neue und Fremde kann zunächst einmal Angst bereiten. Diese wird sich jedoch mehr und mehr in Vertrauen wandeln, weil Ihr Pflegehund lernen wird, dass ihm nichts geschieht und dass Geräusche und Gegenstände des Haushaltes zum normalen Alltag gehören.
Viele Pflegehunde kommen aus Zwingerhaltung und sind nicht an regelmäßige „Gassigehzeiten“ gewöhnt. Daher wird es schon mal vorkommen, dass Ihr Pflegehund in den ersten Tagen auch einmal etwas verunreinigt. Wenn Ihr Pflegehund sein Geschäft einmal im Haus verrichtet, muss dies nicht heißen, dass er das nun immer tun wird. Schimpfen Sie bitte in diesem Fall nicht mit ihm. Das Verunreinigen wird sich schnell geben, wenn Sie mit ihm regelmäßig Gassi gehen.
Versuchen Sie daher, Ihren Tagesablauf von Anfang an so normal wie möglich zu gestalten.

Die ersten Tage im neuen Zuhause
Je ruhiger die Ankunft ihres Pflegehundes gestaltet wurde, umso schneller wird er sich an den Ablauf, Geräusche, andere Haustiere und Menschen gewöhnen. Nach den ersten Tagen seit der Ankunft beginnt eine weitere wichtige Zeit für Sie und Ihren Pflegehund. Jetzt sind die ersten Eindrücke verarbeitet, das Tier ist etwas zur Ruhe gekommen und fängt an, sich anzupassen und aufmerksam zu beobachten. Die Tagesabläufe werden quasi gespeichert. Lassen Sie Ihr Tier nun lernen, aber setzen Sie auch klare Regeln, jedoch ohne Druck auf sich selbst und den Pflegehund auszuüben. Mehrere kurze Spaziergänge pro Tag helfen Ihnen und Ihrem Pflegehund, sich an das „Geschäftemachen“ draußen zu gewöhnen.
Ihr neuer Pflegehund muss erst noch lernen, dass er jetzt Teil eines Teams sein soll.
Gemeinsame Zeit beim Spazieren gehen schweißt Sie zusammen. Sprechen Sie ruhig mit ihm und erleichtern Sie ihm damit das Gefühl des „Dazugehörens“.
Das Alleinbleiben in der Wohnung muss mit Ihrem Pflegehund erst noch geübt werden.
Sollte Ihr Pflegehund als Einzelhund bei Ihnen leben, kann es hier sehr deutlich zu Angstzuständen kommen. Sollte Ihr Pflegehund beim Alleinbleiben etwas kaputt machen oder sein Geschäft in der Wohnung verrichten, so ist dies NIEMALS aus Protest. Ihr Pflegehund wird unter großem Stress stehen, wenn er das Alleinbleiben nicht langsam erlernen kann. Bei Hunden, die ausgesetzt wurden, weil ihre früheren Besitzer ihrer überdrüssig waren, kommt es oftmals zu Verlustängsten, verbunden mit Frustreaktionen. Arbeiten Sie mit Ihrem Pflegehund daran, indem Sie ihm zeigen, dass Sie auch wiederkommen, selbst wenn Sie ihre Wohnung einmal verlassen. Lassen Sie ihn zunächst höchstens 1 - 2 Minuten alleine. Wenn er ruhig bleibt, dann steigern Sie langsam und allmählich die Zeit, bis Sie ihn dann unbesorgt für einige Stunden alleine lassen können.

Futterumstellung
Stellen Sie ihren Pflegehund langsam auf die neue Hundekost ein. Geben Sie zu Beginn Reis oder Nudeln, geriebene Möhren und Hähnchenfleisch zum Futter.
Versuchen Sie, zu Beginn eher kleinere Portionen zu füttern, dafür aber öfter über den Tag verteilt.
Die Hunde in den Tierheimen werden meist aus großen Näpfen gefüttert und jeder muss zusehen, dass er satt wird. Lassen Sie Ihrem Pflegehund deshalb während des Fressens seine Ruhe und halten Sie gegebenenfalls andere Haustiere und Kinder von ihm fern. Haben Sie mehrere Haustiere, dann füttern Sie in der ersten Zeit Ihre Tiere getrennt. Zeigt sich bei Ihrem Pflegehund in den ersten Tagen leichter Durchfall, kann dies an der Umstellung des Futters, an Wurmbefall, aber auch an dem Verarbeiten der vergangenen Stresssituationen liegen. Geben Sie dann Kartoffelbrei aus der Tüte mit Wasser angerührt, Nudeln, gekochtes Hühnchenfleisch oder Hüttenkäse zum Futter.

Sicherheit ist wichtig!!!
Achten Sie bitte ganz besonders darauf, dass Ihr Pflegehund bei Spaziergängen oder Fahrten im Auto genügend gesichert ist. Manchmal kommt es vor, dass ein Hund sich in den ersten Tagen aus einem allzu lockeren Halsband herauswindet oder aus dem Auto springt und fortläuft. Das ist eine sehr gefährliche Situation, denn bedenken Sie, dass der Pflegehund erst noch in der Lernphase ist und Ungewohntes, wie z.B unbekannte Geräusche ihm noch große Angst bereiten können.
Deshalb lassen Sie bitte Ihren Pflegehund in der ersten Zeit bei Spaziergängen niemals ohne Leine laufen, solange Sie sich nicht zu 100% sicher sind, dass Ihr Pflegehund in jeder Situation abrufbar ist.
Wir empfehlen auch, das Halsband durch ein Brustgeschirr zu ergänzen und den Hund ggf. doppelt zu sichern.


Noch einige Tipps:
In der Lernphase eignet sich besonders eine 10 Meter Schleppleine, um Ihrem Pflegehund draußen genügend Auslauf während eines Spazierganges zu verschaffen. So hat er genügend Spielraum, seine neue Umgebung zu beschnuppern und kennenzulernen.
Bei Rollleinen sollte man darauf achten, dass einem der Handgriff nicht aus der Hand rutscht. Die Rollautomatik würde sich in Richtung auf den Pflegehund aufrollen und könnte bei dem Hund Angst auslösen, sodass er mitsamt der Leine fortläuft.
Nehmen Sie deshalb lieber eine normale, bzw. eine Schleppleine.
Üben Sie nach etwa 10 bis 14 Tagen mit ihrem Hund die gängigsten Kommandos, sofern er sie noch nicht beherrscht. Das Wichtigste ist, dass ihr Pflegehund auf seinen Namen hört. Arbeiten Sie dabei auch mit viel Lob und Leckerlis, wenn er zu Ihnen kommt, nachdem Sie ihn gerufen haben. Sobald er dieses Kommando gut kennt, können Sie während der Spaziergänge durch die Schleppleine ein wenig mehr Raum anbieten. Ihr Hund zieht die Leine hinter sich her, Sie haben aber immer die Möglichkeit, ihn unter Kontrolle zu behalten.
Sollte es trotzdem wider Erwarten zu unvorhersehbaren Problemen mit Ihrem Pflegehund kommen, setzen Sie sich bitte umgehend mit einem unserer Teammitglieder in Verbindung. Wir stehen Ihnen selbstverständlich bei all Ihren Fragen und Problemen zur Verfügung und sind bemüht, zeitnah eine Lösung für die jeweiligen Probleme zu finden.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Pflegehund eine schöne Zeit und danken Ihnen nochmals, dass Sie sich mit Ihrem Engagement daran beteiligen, diesem Hund den Start in ein tolles Hundeleben zu ermöglichen.

Ihre

SOS SchnauzerFamilie

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Der Verein SOS SchnauzerFamilie e.V. nimmt sich liebevoll hilfsbedürftigen Schnauzern und Schnauzermischlingen an, unabhängig ob Zwerg-, Mittel- oder Riesenschnauzer.

Die FCI, die Fédération Cynologique Internationale, der größte internationale kynologische Dachverband, systematisiert die durch sie anerkannten Hunderassen durch Aufteilung in Gruppen. Hier die offizielle Beschreibung des FCI der drei Schnauzer-Typen:

Rassestandards der Schnauzer-Typen lt. FCI St. Nr. 181, 182 und 183 / 18.04.2007

Riesenschnauzer:

Der Riesenschnauzer hat seinen Ursprung in Deutschland. Er findet seine Verwendung als Gebrauchs- und Begleithund.
Ursprünglich wurde er im süddeutschen Raum als Treiber von Viehherden verwendet. Um die Jahrhundertwende erkannten zielbewusste Züchter, dass er zu hervorragenden Leistungen befähigt ist und überaus wertvolle Charaktereigenschaften besitzt. Seit 1913 wird er zuchtbuchmäßig geführt, seit 1925 bereits als Diensthund anerkannt.
Sein Erscheinungsbild ist groß und kräftig, eher gedrungen als schlank. Das Haar soll drahtig hart und dicht sein. Es besteht aus einer dichten Unterwolle und dem rauen Deckhaar.
Typische Wesenszüge sind sein gutartiger, ausgeglichener Charakter und seine unbestechliche Treue zum Herrn. Er besitzt hoch entwickelte Sinnesorgane, Klugheit, Ausbildungsfähigkeit, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und Krankheit. Durch seine angeborene Belastbarkeit und Selbstsicherheit eignet er sich bestens zum Begleit-, Sport-, Gebrauchs- und Diensthund.
Riesenschnauzer sind entweder schwarz oder pfeffersalzfarben (grau).
Die Widerristhöhe beträgt 60-70 cm, das Gewicht 35-47 kg.


Schnauzer (umgangssprachl. Mittelschnauzer):

Der Schnauzer hat seinen Ursprung in Deutschland. Er findet seine Verwendung als Wach- und Begleithund.
Ursprünglich benutzte man den Schnauzer im süddeutschen Raum als Stallhund, denn er fühlte sich in der Gesellschaft von Pferden besonders wohl. Mit Eifer lauerte er allen Nagetieren auf, um sie im Handumdrehen zu töten, was ihm sehr früh im Volksmund den Namen Rattler einbrachte. Bei der Gründung des Pinscher-Schnauzer-Klubs im Jahr 1895 wurde er als rauhaariger Pinscher geführt.
Sein Erscheinungsbild ist mittelgroß, kräftig, eher gedrungen als schlank. Das Haar soll drahtig hart und dicht sein. Es besteht aus einer dichten Unterwolle und dem rauen Deckhaar.
Typische Wesenszüge sind sein lebhaftes Temperament, das mit bedächtiger Ruhe gepaart ist. Bezeichnend sind sein gutartiger Charakter, seine Spiellust und die sprichwörtliche Anhänglichkeit an seinen Herrn. Er ist sehr lieb zu Kindern, unbestechlich, wachsam und dennoch kein Kläffer.
Hoch entwickelte Sinnesorgane, Klugkeit, Ausbildungsfähigkeit, Unerschrockenheit, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und Krankheiten geben dem Schnauzer alle Voraussetzungen für einen hervorragenden Familien-, Wach- und Begleithund, der auch Gebrauchshundeeigenschaften besitzt.
Schnauzer sind entweder schwarz oder pfeffersalzfarben (grau).
Die Widerristhöhe beträgt 45-50 cm, das Gewicht 14-20 kg.


Zwergschnauzer:

Der Zwergschnauzer hat seinen Ursprung in Deutschland. Er findet seine Verwendung als Haus- und Begleithund.
Um die Jahrhundertwende machte ein Schnauzerzwerg aus dem Raume Frankfurt am Main seinen Weg, damals noch als rauhaariger Zwergpinscher bezeichnet. Es war keine leichte Aufgabe, aus den verschiedenen Formen, Größen und Typen und dem Wirrwarr der harten, weichen und seidigen Haarstrukturen einen Kleinhund zu schaffen, der dem Exterieur und den Wesensqualitäten seines großen Bruders, dem Schnauzer, voll entsprach.
Sein Erscheinungsbild ist klein, kräftig, eher gedrungen als schlank und elegant. Er ist ein verkleinertes Abbild des Schnauzers, ohne die Mängel zwergenhafter Erscheinung. Das Haar soll drahtig hart und dicht sein. Es besteht aus einer dichten Unterwolle und dem rauen Deckhaar.
Seine Wesenszüge entsprechen denen des Schnauzers und werden durch Temperament und Gebaren eines Kleinhundes geprägt. Klugheit, Unerschrockenheit, Ausdauer und Wachsamkeit machen den Zwergschnauzer zum angenehmen Haushund wie auch zum Wach- und Begleithund, der auch in einer kleinen Wohnung problemlos gehalten werden kann.
Zwergschnauzer gibt es in den Fellfarben schwarz, pfeffersalz, schwarzsilber und weiß.
Die Widerristhöhe beträgt 30-35 cm, das Gewicht 4-8 kg.